Bekannt aus:
113.854 Kinder unter 15 Jahren in Deutschland sind pflegebedürftig (Stand: 2017). Davon sind nur 27 in teil- und 225 in vollstationärer Pflege. 113 628 werden zu Hause gepflegt.
Das zeigt, dass das Pflegetagegeld besonders im ambulanten Bereich wichtig ist. Man möchte selbstverständlich Patienten, die pflegebedürftig sind, so lange wie möglich zu Hause, im gewohnten Umfeld behalten.
Dazu gilt es entweder, Angehörige durch Pflegekräfte zu entlasten, oder den Angehörigen eine Reduktion der sonstigen Verpflichtungen zu ermöglichen, damit sie sich Pflege widmen können. Das Pflegetagegeld kann also einerseits dazu verwendet werden, Pflegekräfte zu bezahlen, oder Angehörige finanziell zu entlasten.
Der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung empfiehlt sich hier, wobei es aber wichtig ist darauf zu achten, in welchem Pflegegrad die Versicherung wie viel leistet. Der Pflegegrad wird durch die Einstufung der gesetzlichen Pflegeversicherung festgestellt, die Leistungen der privaten Versicherungen können variieren. Üblicherweise ist es nämlich so, dass in geringen Pflegegraden (Grad 1-2) gerade einmal 10-15 Prozent des vereinbarten Pflegegeldes ausgezahlt werden.
Wenn man jetzt beispielsweise als Elternteil zuhause bleiben und sich um das “nur leicht” pflegebedürftige Kind kümmern muss, deckt dieser Betrag vermutlich bei weitem nicht den entsprechenden Verdienstentgang, was Eltern in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.
Hier wird ein vorher festgelegter Tagessatz – auf 30 Tage umgelegt – monatlich dem/der Pflegebedürftigen im Bedarfsfall ausgezahlt. Hier besteht freie Wahl der Pflegeform und deren Kosten, da der Auszahlungsbetrag im Vorhinein ausgemacht und nicht an bestimmte Bedingungen gekoppelt ist. Die Pflegetagegeldversicherung ist eine sogenannte “Schadensversicherung” und richtet sich nach Regulatorien der Krankenversicherung. Das ist in unserem Fall unter anderem wegen des Kontrahierungszwangs wichtig, da hier der Versicherer eines Elternteils das Kind als Versicherungsnehmer annehmen muss, sofern der Elternteil zumindest 3 Monate in dem entsprechenden Tarif versichert ist.
Hier wird ein bestimmter Prozentsatz vereinbart, zu dem die Versicherung die nachgewiesenen Kosten der Pflege zu übernehmen hat. Nachteil hierbei: Es können nur professionelle Pflegedienste in Anspruch genommen werden, da die Rechnung bei der Versicherung eingereicht werden muss.
Die Pflegerentenversicherung ist eine Kombination aus Versicherungsschutz und Sparvertrag. Versicherungsnehmer erhalten für die Dauer der Pflegebedürftigkeit eine vorher festgeschriebene Pflegerente – allerdings stellt diese die teuerste Form der Pflegeversicherung dar und gehört nicht zu den von uns empfohlenen Optionen für Kinder.
Hohe Leistungen in Pflegegraden 2-4 (ambulant) sind wichtig beim Abschluss einer Pflegeversicherung
Bei einer entsprechenden Versicherung gilt es also darauf zu achten, dass hohe Leistungen bereits in niedrigen Pflegegraden geleistet werden.
Im privaten Bereich weichen diese Grade je nach Versicherer ab – Leistungen können zb auch erst ab Grad 3 usw. eintreten
| Leistung im jeweiligen Pflegegrad | Bei einem Pflegegeld von 1500€ | |
|---|---|---|
| Pflegegrad 1 | 10% Leistung | 150€ / Monat |
| Pflegegrad 2 | 30% Leistung | 450€ / Monat |
| Pflegegrad 3 | 50% Leistung | 750€ / Monat |
| Pflegegrad 4 | 70% Leistung | 1050€ / Monat |
| Pflegegrad 5 | 100% Leistung | 1500€ / Monat |
Da die “normale” private Pflegeversicherung oft nicht ausreicht, um die tatsächlichen Pflegekosten zu bestreiten, kann man zusätzlich zur privaten Pflegeversicherung einen Ergänzungstarif für sein Kind abschließen, um die Pflegelücke zu schließen. Damit kann man für die oben genannte Problematik vorsorgen, finanziell in Schwierigkeiten zu kommen, wenn man beispielsweise als Elternteil sein Kind zuhause pflegen möchte.
Dieser “Extrabaustein” könnte folgendermaßen aussehen: Für den ambulanten Bereich wird eine Zusatzversicherung abgeschlossen, mit der für das oben genannte Beispiel in den Pflegegraden 2-4 die Auszahlung im Pflegefall aufgestuft wird.
In diesem Beispiel bleiben wir in Pflegegrad 1 bei 10% Versicherungsleistung, ab Grad 2 zahlt die private Zusatzversicherung im Ergänzungstarif den Teil des Pflegegeldes, der von der privaten Pflegeversicherung in dem entsprechenden Pflegegrad noch nicht getragen wird.
Hieraus entsteht vielleicht die Frage: Warum kann ich nicht von vornherein ein Pflegetagegeld von 4500€ monatlich abschließen? Die Antwort darauf ist schlicht und einfach, dass Grenzen zwischen 1500-2000€ im Pflegetagegeld bei den meisten Versicherern vorliegen, und bei den übrigen für Kinder eine höhere Leistung nicht angeboten wird.
| Pflegegrade (Angenommenes Pflegegeld von 1500€) | Anteil der privaten Pflegeversicherung | Anteil des Ergänzungstarifs | Insgesamte Auszahlung |
|---|---|---|---|
| Pflegegrad 1 | 10% Leistung150€ monatlich ausgezahlt | – | 150€ / Monat |
| Pflegegrad 2 | 30% Leistung450€ monatlich ausgezahlt | 70% Leistung1050€ monatlich ausgezahlt | 1500€ / Monat |
| Pflegegrad 3 | 50% Leistung750€ monatlich ausgezahlt | 50% Leistung750€ monatlich ausgezahlt | 1500€ / Monat |
| Pflegegrad 4 | 70% Leistung1050€ monatlich ausgezahlt | 30% Leistung450€ monatlich ausgezahlt | 1500€ / Monat |
| Pflegegrad 5 | 100% Leistung1500€ monatlich ausgezahlt | – | 1500€ / Monat |
Die meisten Pflegetagegeldversicherungen, die vermittelt werden, sind aus meiner Sicht falsch, denn die Leistungen der Versicherung werden den tatsächlichen Bedürfnissen des Kunden nicht gerecht
Durch den Ergänzungsbaustein erhaltet Ihr (für Euer Kind) bereits ab Pflegegrad 2 zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung und privaten Pflegetagegeldversicherung 100 Prozent der vereinbarten Leistung.
Mit einer Pflegetagegeldversicherung habt ihr die Möglichkeit, selbst zu wählen, ob Ihr Euer Kind selbst pflegen, oder dafür professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchtet
Ob es bei Eurem Kind Sinn macht, beispielsweise ein Optionsrecht zu sichern, finden wir am besten in einem persönlichen Telefonat heraus