Heilfürsorge für Soldatenkinder: Der große Irrtum und wie du deine Familie richtig absicherst
Als Soldat oder Soldatin bei der Bundeswehr dienst du Deutschland. Im Gegenzug kümmert sich dein Dienstherr um deine Gesundheit – mit der freien Heilfürsorge. Du gehst zum Arzt, legst deinen Truppenausweis vor, und alles ist geregelt. 100 % Kostenübernahme, kein Papierkram. Ein unschlagbares System.
Doch dieser unkomplizierte Schutz führt oft zu einem gefährlichen Missverständnis, sobald du eine Familie gründest: Du gehst davon aus, dass deine Kinder genauso gut abgesichert sind. Das ist leider ein Irrtum, der im Ernstfall zu großen finanziellen und gesundheitlichen Problemen führen kann.
Dieser wichtige Ratgeber klärt auf, warum die Heilfürsorge nicht für deine Kinder gilt, welche Absicherung sie stattdessen benötigen und wie du mit einer cleveren Strategie nicht nur deine Kinder, sondern auch deine eigene Zukunft nach der Dienstzeit (DZE) perfekt absicherst.
Was ist freie Heilfürsorge? (Und für wen sie NICHT gilt)
Die freie Heilfürsorge ist eine besondere Form der Gesundheitsfürsorge des Dienstherrn für Personen in Berufen mit hohem Risiko (Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute). Sie ist quasi eine „All-inclusive-Versicherung“.
Der entscheidende Punkt ist jedoch: Die Heilfürsorge ist eine persönliche Leistung, die nur für dich als Soldat oder Soldatin gilt.
- Dein Ehepartner ist nicht abgedeckt.
- Deine Kinder sind nicht abgedeckt.
Deine Familie benötigt eine eigene, separate Krankenversicherung. Dies ist keine Option, sondern eine gesetzliche Pflicht.
Die richtige Lösung für dein Kind: Das System Beihilfe + PKV
Da deine Kinder nicht über die Heilfürsorge versichert sind, greift für sie das System, das auch für andere Beamtenkinder gilt: die Beihilfe. Als Soldat oder Soldatin bist du beihilfeberechtigt für deine Kinder.
Das bedeutet konkret:
- Dein Dienstherr (über die Beihilfestelle) zahlt 80 % aller medizinisch notwendigen Kosten für dein Kind.
- Für die restlichen 20 % bist du verpflichtet, eine private Krankenversicherung abzuschließen, eine sogenannte Restkostenversicherung.
Dieses Zweiergespann aus Beihilfe für Kinder von Beamten und PKV ist eine unschlagbare Kombination. Dein Kind erhält für einen sehr geringen monatlichen Beitrag den vollen Schutz eines Privatpatienten – inklusive Chefarztbehandlung, Zweibettzimmer und schnellen Facharztterminen.
Alle Details zu diesem Thema haben wir für dich auf unserer Seite Soldaten & Heilfürsorge zusammengefasst.
Die Zeitbombe nach der Dienstzeit: Warum du JETZT handeln musst
Jetzt kommt der strategisch wichtigste Punkt für dich als Soldat. Deine freie Heilfürsorge endet mit dem Ende deiner Dienstzeit (DZE). Was passiert dann?
- Du verlierst deinen 100%-Schutz.
- Du wirst selbst beihilfeberechtigt (in der Regel zu 70 %).
- Du musst die verbleibenden 30 % über eine private Krankenversicherung abdecken.
Dafür ist eine Gesundheitsprüfung notwendig. Wenn du während deiner Dienstzeit Verletzungen oder Erkrankungen hattest – was nicht unüblich ist –, kann der Abschluss einer PKV nach 12 oder mehr Dienstjahren extrem teuer (durch Risikozuschläge) oder im schlimmsten Fall sogar unmöglich werden.
Die Anwartschaft: Dein Schlüssel zur sicheren Zukunft
Die Lösung für dieses Problem ist einfach und genial: die Anwartschaftsversicherung.
Mit einer Anwartschaft „frierst“ du deinen heutigen Gesundheitszustand für die Zukunft ein. Du zahlst einen kleinen monatlichen Beitrag und sicherst dir damit das Recht, nach deiner Dienstzeit ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen vollwertigen PKV-Tarif aufgenommen zu werden.
Die perfekte Strategie für deine Soldatenfamilie:
- Für dein Kind: Du schließt die notwendige 20 %-Restkostenversicherung ab und sicherst ihm damit sofort den Status als Privatpatient.
- Für dich: Du schließt eine Große Anwartschaftsversicherung ab. Sie sichert dir nicht nur deinen Gesundheitszustand, sondern auch dein Eintrittsalter. So zahlst du nach der Dienstzeit Beiträge, als wärst du schon als junger, gesunder Soldat eingetreten.
Warum das so wichtig ist, erklären wir in unserem Guide Drei gute Gründe für die Anwartschaftsversicherung.
FAQ – Was Soldateneltern am häufigsten fragen
Kann ich mein Kind nicht einfach gesetzlich versichern?
Theoretisch ja, aber es wäre finanziell extrem unklug. Du würdest freiwillig auf den 80 %-Zuschuss deines Dienstherrn verzichten und den vollen (einkommensabhängigen) GKV-Beitrag zahlen.
Was ist, wenn mein Partner/meine Partnerin zivil angestellt ist?
Dann muss geprüft werden, wer von euch mehr verdient. Dies entscheidet darüber, ob das Kind in der GKV mitversichert werden kann oder in die PKV muss. Eine genaue Analyse ist hier unerlässlich.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Abschluss der Anwartschaft?
So früh wie möglich! Am besten direkt zu Beginn deiner Dienstzeit, wenn du noch jung und garantiert gesund bist. So sicherst du dir die bestmöglichen und günstigsten Konditionen für dein ganzes Leben.
Fazit: Handle jetzt – für deine Kinder und für dich selbst
Die freie Heilfürsorge ist ein Privileg für deine aktive Dienstzeit. Für die Absicherung deiner Familie und deine eigene Zukunft nach der Bundeswehr bist du selbst verantwortlich.
Die richtige Strategie ist klar:
- Schließe die Beihilfe-Restkostenversicherung für deine Kinder ab.
- Sichere deine eigene Zukunft mit einer Anwartschaftsversicherung.
So verwandelst du ein potenzielles Risiko in einen lückenlosen und lebenslangen Schutzschild für deine ganze Familie.
Dein nächster Schritt:
Die Situation von Soldatenfamilien ist speziell und erfordert maßgeschneiderte Lösungen. Lass uns in einer kostenlosen und unverbindlichen Beratung, die speziell auf die Bedürfnisse von Soldaten zugeschnitten ist, deine perfekte Absicherungsstrategie entwickeln.


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