Wird die Chorionzottenbiopsie von der Krankenkasse übernommen?
Die Chorionzottenbiopsie ist ein Verfahren zur Früherkennung genetischer Störungen beim Ungeborenen. Doch was genau passiert dabei und was sollte man darüber wissen?
Inhalte des Artikels
Chorionzottenbiopsie Erfahrungen: Was berichten Patientinnen und Ärzte?
Es ist natürlich, dass Du Dir Sorgen machst, wenn Du vor einer solchen Untersuchung stehst. Doch viele Patientinnen berichten, dass der Eingriff weniger unangenehm ist als befürchtet. Die Ärzte sind gut geschult und versuchen, den Prozess so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten.
Ablauf der Chorionzottenbiopsie: Was passiert dabei?
Bei einer Chorionzottenbiopsie wird eine Probe von den Chorionzotten – das sind Teile der Plazenta – entnommen. Dies geschieht in der Regel zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche. Es handelt sich um einen relativ schnellen Eingriff, der etwa 20-30 Minuten dauert.
Mögliche Risiken der Chorionzottenbiopsie
Die Chorionzottenbiopsie ist ein invasiver Eingriff, der mit einigen Risiken verbunden ist, obwohl die meisten davon selten sind. Es ist wichtig zu bedenken, dass das Risiko von Komplikationen auch von der Erfahrung und dem Können des Arztes, der den Eingriff durchführt, beeinflusst wird. Hier sind einige Risiken, die mit der Chorionzottenbiopsie verbunden sein können:
- Fehlgeburt: Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Chorionzottenbiopsie wird auf etwa 0,5 bis 1 Prozent geschätzt. Dieses Risiko ist etwas höher als das allgemeine Fehlgeburtsrisiko in der Frühschwangerschaft, ist aber trotzdem relativ niedrig.
- Infektionen: Wie bei jedem invasiven Eingriff besteht ein geringes Risiko einer Infektion, die jedoch in der Regel gut behandelbar ist.
- Blutungen oder Leckage von Fruchtwasser: Diese Komplikationen sind selten und treten normalerweise kurz nach dem Eingriff auf.
- Rh-Sensibilisierung: Wenn Du Rh-negativ bist und Dein Baby Rh-positiv ist, besteht das Risiko einer Rh-Sensibilisierung. Dabei kann es zu Komplikationen kommen, die zu gesundheitlichen Problemen beim Baby führen können. Dies kann jedoch durch eine Injektion von Anti-D-Immunglobulin nach der Chorionzottenbiopsie verhindert werden.
- Verletzungen des Babys: Obwohl äußerst selten, besteht das theoretische Risiko, dass das Baby während des Eingriffs verletzt wird.
Die Entscheidung für eine Chorionzottenbiopsie sollte immer in Absprache mit Deinem Arzt getroffen werden. Er oder sie kann Dir dabei helfen, die Risiken und Vorteile dieses Verfahrens im Kontext Deiner individuellen gesundheitlichen Situation und der deines Babys abzuwägen.
Kosten einer Chorionzottenbiopsie
Die Kosten für eine Chorionzottenbiopsie können variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Standort der Praxis oder eventuell zusätzlichen Untersuchungen.
Wird die Chorionzottenbiopsie von der Krankenkasse übernommen?
Nun stellt sich die Frage: Wer übernimmt die Kosten? Die Antwort ist abhängig von Deiner Versicherung und den spezifischen Bedingungen Deiner Schwangerschaft. Die Kostenübernahme ist häufig ähnlich wie bei der NIPT, einem anderen Verfahren zur Früherkennung genetischer Störungen.
Was bedeutet das Ergebnis der Chorionzottenbiopsie?
Nachdem die Probe entnommen wurde, wird sie im Labor untersucht. Die Ergebnisse können Aufschluss darüber geben, ob das Ungeborene eine genetische Störung hat. Es kann jedoch einige Tage bis Wochen dauern, bis die Ergebnisse vorliegen.
Die Chorionzottenbiopsie ermöglicht die Erkennung von Krankheiten beim Ungeborenen, die auf Abweichungen in der Chromosomenstruktur oder -anzahl basieren. Darüber hinaus können erbliche Krankheiten in der Familie, wie Stoffwechselstörungen, identifiziert werden. Zu den nachweisbaren Krankheiten zählen unter anderem:
- Trisomie 13, auch bekannt als Pätau-Syndrom
- Trisomie 18, oder Edwards-Syndrom
- Trisomie 21, häufig als Down-Syndrom bezeichnet
- diverse erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen und andere Erbkrankheiten wie Mukoviszidose, Hämophilie (Bluterkrankheit) oder Muskeldystrophie (Muskelschwund)
Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
Die Chorionzottenbiopsie ist eine invasive pränatale Diagnostikmethode, die als sehr zuverlässig gilt, wenn es darum geht, chromosomale Anomalien, genetische Störungen und bestimmte Geburtsfehler beim Ungeborenen zu erkennen. Die Genauigkeit der Chorionzottenbiopsie bei der Erkennung von Chromosomenstörungen, wie Trisomie 13, 18 und 21, wird oft auf über 98-99% geschätzt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Prävalenz dieser Erkrankungen in der Bevölkerung gering ist. Das heißt, obwohl die Chorionzottenbiopsie eine hohe Genauigkeit bei der Erkennung dieser Bedingungen aufweist, sind die tatsächlichen Chancen, dass ein Fötus an einer dieser Störungen leidet, relativ gering.
Zudem können einige seltene genetische Störungen, insbesondere jene, die durch Einzelgenmutationen verursacht werden, durch eine Chorionzottenbiopsie möglicherweise nicht erkannt werden. Daher sollten Schwangere, die ein erhöhtes Risiko für bestimmte genetische Störungen haben, möglicherweise zusätzliche Tests in Betracht ziehen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass ein negatives Ergebnis bei der Chorionzottenbiopsie nicht unbedingt bedeutet, dass das Baby gesund sein wird. Die Biopsie kann nur eine begrenzte Anzahl von Bedingungen erkennen und testet nicht auf alle möglichen gesundheitlichen Probleme, die ein Baby haben könnte.
Letztendlich ist es wichtig, diese Informationen im Kontext zu sehen und mit einem Arzt oder einem genetischen Berater zu besprechen, um das Risiko und den Nutzen von pränatalen Tests wie der Chorionzottenbiopsie zu verstehen.
Fazit
Eine Chorionzottenbiopsie kann Dir wichtige Informationen über die genetische Gesundheit Deines Babys liefern. Die Entscheidung für oder gegen diese Untersuchung solltest Du jedoch in Absprache mit Deinem Arzt treffen. Sie sollte auch im Kontext Deiner allgemeinen Gesundheit und Lebenssituation, einschließlich Deiner Ernährung und Vorbereitung auf die Geburt, betrachtet werden. Weitere Informationen rund um das Thema Gesundheit in der Schwangerschaft findest Du in unserer Gesundheitskategorie.
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