Verhaltensauffälligkeit bei KiDD-Syndrom
Das KiDD-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Dyspraxie und Dysgnosie) ist ein kontrovers diskutiertes Krankheitsbild, das insbesondere im Kleinkind- und Kindesalter auftritt. Es zeichnet sich durch kognitive Störungen (Dysgnosie) und Anomalien in der fein- und grobmotorischen Bewegungskoordination (Dyspraxie) aus. Diese Verhaltensauffälligkeiten können den Alltag der betroffenen Kinder erheblich beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist das KiDD-Syndrom?
Das KiDD-Syndrom umfasst eine Reihe von Symptomen, die hauptsächlich bei Kleinkindern und Kindern beobachtet werden. Dazu gehören kognitive Beeinträchtigungen und motorische Koordinationsstörungen. Trotz der Berichte über diese Symptome gibt es bislang keine offizielle Diagnose nach dem ICD-10, was die wissenschaftliche Akzeptanz des Syndroms beeinträchtigt.
Hintergrundinformationen
Die Existenz des KiDD-Syndroms ist stark umstritten. Eine pathophysiologische Erklärung fehlt bisher, was die Diagnose erschwert. Entwicklungs-, Koordinations- und kognitive Störungen im Säuglings- und Kleinkindesalter, die nicht durch andere Pathologien bedingt sind, werden dem Krankheitsbild zugeschrieben. Besonders in der Alternativmedizin und manuellen Medizin ist das Syndrom bekannt.
Für weitere Informationen zur Abgrenzung des KiDD-Syndroms können Sie den Artikel über das KISS-Syndrom bei Babys lesen.
Entstehung des KiDD-Syndroms
Es existieren keine evidenzbasierten Nachweise über die Ursachen des KiDD-Syndroms. Häufig werden traumatische Geburtserlebnisse vermutet, die zu Fehlstellungen der oberen Wirbelkörper führen. Diese könnten möglicherweise die vielfältigen Symptome des Syndroms auslösen.
Symptome des KiDD-Syndroms
Die Symptomatik des KiDD-Syndroms ist vielfältig und umfasst:
• Hyperkinesie und Hyperaktivität: Diese Symptome ähneln denen von ADHS-Patienten.
• Emotionale und soziale Auffälligkeiten: Dazu gehören emotionale Störungen, gestörte Raumorientierung, Höhenangst und mangelnde soziale Integrität.
• Kognitive Beeinträchtigungen: Starke Lern- und Konzentrationsstörungen, häufig begleitet von Dyskalkulie.
• Physische Beschwerden: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Myalgie, Wachstumsschmerzen, Schwindel und Fehlbisse (z.B. Kreuzbiss, Überbiss).
Weitere Symptome und eine detaillierte Beschreibung finden Sie im Flexikon auf DocCheck.
Diagnosestellung
Die Diagnose des KiDD-Syndroms ist aufgrund des Fehlens objektivierbarer apparativer Untersuchungen schwierig. Sie wird meist anhand einer Kombination von Symptomen wie Störungen der vegetativen Funktionen, auffallend unangepasstem Sozialverhalten, Fehlstellungen oder Fehlhaltungen und chronisch rezidivierenden Schmerzzuständen (z.B. Zervikozephalgie) gestellt.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie des KiDD-Syndroms ist vielschichtig und umfasst:
• Physiotherapie und Ergotherapie: Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Fehlhaltungen und Koordinationsstörungen zu minimieren.
• Medikamentöse Behandlung: In bestimmten Fällen können Psychopharmaka und Methylphenidat verabreicht werden, um depressive Schübe und Aufmerksamkeitsstörungen zu behandeln. Von der Gabe von Schmerzmitteln wird hingegen abgeraten.
• Psychologische Unterstützung: Eine psychologische Therapie durch einen Kinderpsychologen wird empfohlen, um die emotionalen und sozialen Auffälligkeiten zu adressieren.
Fazit
Das KiDD-Syndrom bleibt ein wissenschaftlich umstrittenes und komplexes Krankheitsbild ohne offizielle Anerkennung nach ICD-10. Trotz der Vielzahl an Symptomen und Therapiemöglichkeiten ist weitere Forschung notwendig, um eine bessere pathophysiologische Erklärung und effektivere Behandlungsmethoden zu finden.
Für Informationen zur Übernahme von diagnostischen Tests durch die Krankenversicherung lesen Sie bitte den Artikel über den NIPT und die GKV.
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