Kinderarztmangel 2024? Das könnt Ihr tun!

Kinder- und Jugendmedizin ist ein beliebtes Fach unter Medizinstudierenden, doch paradoxerweise herrscht ein Mangel an Kinderärztinnen und -ärzten in Deutschland. Dieser Mangel führt zu langen Wartezeiten und weiten Wegen zu Praxen, was die Gesundheitsversorgung für Familien erschwert.

Strukturelle Herausforderungen

Die kinderärztliche Versorgung in Deutschland wird durch die Bedarfsplanungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses geregelt. Diese Richtlinie bestimmt, wie viele Ärzte in einer Region benötigt werden, basierend auf der Einwohnerzahl. Sie soll eine ausgewogene ärztliche und psychotherapeutische Versorgung sicherstellen. Die Verhältniszahlen, die die Basis für die Berechnung der Kassenzulassungsmöglichkeiten bilden, werden bei Bedarf angepasst, um auf veränderte Umstände zu reagieren. Diese Struktur spielt eine entscheidende Rolle bei der Verteilung der kinderärztlichen Ressourcen und beeinflusst, wie gut Regionen versorgt werden können.

Alarmierende Prognosen

Die Prognosen zur kinderärztlichen Versorgung in Deutschland bis 2024 sind besorgniserregend. Eine Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zeigte bereits 2018, dass ein Drittel der Eltern in ihrer Umgebung keine ausreichende kinderärztliche Versorgung wahrnehmen, insbesondere in kleineren Städten und ländlichen Gebieten. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnte 2016 vor einer drohenden Verschlechterung der medizinischen Versorgung bis 2030, die auch Kinderärzte betrifft. Dies deutet auf einen sich verschärfenden Mangel hin, der sowohl ländliche als auch städtische Gebiete betrifft.

Ursachen des Mangels

Der Mangel an Kinderärzten in Deutschland hat vielschichtige Ursachen. Zu den Hauptfaktoren zählen der Mangel an Studienplätzen für Medizin und speziell für die Kinder- und Jugendmedizin sowie unzureichende Angebote an Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachärzte. Hinzu kommt eine geringe Anzahl an Neugründungen oder Übernahmen von Praxen. Dies wird begleitet von einer sinkenden Bereitschaft junger Ärztinnen und Ärzte zur Niederlassung, was durch das finanzielle Risiko und die in den letzten Jahren stark gestiegene Arbeitsbelastung verstärkt wird.

Steigende Arbeitsbelastung

Die Arbeitsbelastung für Kinderärzte hat sich durch mehr Vorsorgeuntersuchungen, einen Anstieg chronischer Erkrankungen bei Kindern und unbesetzte Ausbildungsstellen für Arzthelferinnen und -helfer erhöht.

Regionale und nationale Lösungsansätze

Verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Situation umfassen die Einrichtung von Gesundheitskiosken, Stipendien und Starterprämien sowie finanzielle Unterstützungen. Mehr über lokale Lösungen in Städten wie Berlin, München, Leverkusen, Bonn, Stuttgart und Hamburg.

Internationale Perspektive: Situation in Österreich

In Österreich wurden Maßnahmen wie gesetzliche Änderungen und Zuschläge zur Eröffnung von Praxen in ländlichen Gebieten ergriffen, um die Niederlassung von Kinderärzten zu fördern.

Fokus auf Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gab es Ende 2020 2.989 Kinder- und Jugendärzte. Trotz dieser Zahlen besteht ein Versorgungsproblem, hervorgerufen durch eine erhöhte Nachfrage nach Terminen und den Teilzeitwunsch vieler Ärzte.

Neue Versicherungsmodelle als Reaktion auf den Ärztemangel

Die Umstellung auf das Kostenerstattungsprinzip bietet eine Lösung für den Zugang zu Privatärzten, insbesondere in Großstädten, wo immer mehr Kinderärzte nur noch Privatpatienten annehmen. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der Umstellung auf Kostenerstattung.

Schlussfolgerung

Angesichts des drohenden Kinderarztmangels in Deutschland stellt der Kostenerstattungstarif eine wichtige Alternative dar. Diese Option ermöglicht es Eltern, ihren Kindern Zugang zu privaten Kinderärzten zu sichern, insbesondere in Gebieten, in denen die Versorgung durch Kassenärzte begrenzt ist. Diese Tarife erlauben es, dass Kinder als Privatpatienten behandelt werden, was meist schnelleren Zugang zu Fachärzten und erweiterte medizinische Leistungen umfasst. Es ist eine flexible Lösung, die es ermöglicht, innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben, während man gleichzeitig von den Vorteilen einer privaten Versicherung profitiert.

Dieser Ansatz könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Herausforderungen in der kinderärztlichen Versorgung anzugehen und sicherzustellen, dass Familien auch in Zukunft die benötigte medizinische Betreuung für ihre Kinder erhalten. Lesen Sie die vollständige Studie zur kinderärztlichen Versorgung.